Der Fall Kongo

Kongo PostamtWer das internationale Postwesen bis an die Grenzen testet, ist vor Enttäuschungen leider nicht gefeit. Die Ferienzeit hat Franzens Freunden viel Post gebracht, aber auch Verdruss: Seine Karte aus Kinshasa harrt ihrer Ankunft.

Ach, mein liebes Afrika. Wir hatten ja schon mal so einen Fall, im letzten Jahr mit einem Gruss aus Kairo. Da hat die ägyptische Post aber nach ein paar Wochen ihrem Claim «Endless Trust» alle Ehre gemacht.

Nun, wird die Karte aus dem Kongo noch eintrudeln? Unterwegs ist sie seit Anfang Juli, eventuell hatten unterwegs auch ein paar Postkuriere Ferien. Es gibt sogar eine Quittung vom Postschalter, und die Gebühr war mit Congo_Coat_of_Armsfünf harten Dollar pro Karte durchaus horrend. Da dürfte man doch erwarten, dass die verkaufte Dienstleistung eingelöst wird. Leider hat das Postamt der Demokratischen Republik Kongo keine Website, wo man sich allenfalls beschweren könnte.

Aber einen leidlichen Leitsatz hat das Land schon: Paix, Justice, Travail. Dann sollen die Pöstler aber gefälligst mal ihre Arbeit machen, für Frieden und Gerechtigkeit. Gopf.

TALES OF FOULS AND FILES

Belarus_Briefkasten Belarustamps In diesen Tagen, wo die Welt atemlos zuschaut, wie ein finanziell fundiertes Funktionärsgebilde wie die FIFA in sich zusammenverfault, fallen mir drei Parallelen zum internationalen Postwesen auf.

1) Auch beim Postwesen geht es vorwiegend um Integrität und Ehre. Gebühren sind sekundär, die Dienstleistung zählt.

2) Ebenso gilt wie bei den Fussballfunktionären: Je kleiner die Inseln und je weiter weg, desto yeah. Die letzte Karte vom Franz kam ja aus Weissrussland eingetrudelt, einer wunderbaren Insel sovjetästhetischer Beamtenkultur. Die Bilder sprechen für sich, oder?

3) Es ist nicht selbstverständlich, dass staatliche Strukturen an solchen Orten verlässlich funktionieren.

Belarus_Posthalle
LONG LIVE THE INTERNATIONAL POST SECRET!
Say no to corruption and bailes.
Say yes to your local postage fee.

Du bist nicht allein (an Arthur, Berta, Birger, Tim und Jürgen O.)

Woran erfreut sich Franz? An persönlicher Post natürlich. Und speziell an besonderen Stücken von Menschen in aller Welt, die seine Leidenschaft teilen. By Air Mail. Oder in feuchtwarmen Umschlägen. Jedes Stück hat so seine Macke, aber im Grunde sind doch alle gleich: Bezaubernd.

BertaBerta zum Beispiel, wurde erst gestern in finnischem Ambiente enttarnt. Sein Schwitzkumpel hat dem Franz ein paar dunstige Hinweise gemunkelt. So weiss Franz jetzt, wer seine geheimnisvolle, bisher nie gesehene Freundin Frau Bohnenblust ist. Hihi, ja, aber er behält es für sich (Postgeheimnis ist Ehrensache).

 

JuergenOder Jürgen O., der seit mehr als 30 Jahren Postkarten sammelt und trotzdem einiges richtig gemacht hat. Weil er ist als Mail Artist weit herum respektiert. Traurig nur, dass Jürgen O. dem Franz mit seinem schönen Schreiben die letzte leise Hoffnung stahl, dass das mit dem Sammeln irgendwann wieder aufhören würde.

ArthurArthurs Reise hat erst begonnen. Aber es könnte ja sein, dass dieses Abenteuer auch noch lange weiter geht. Besucht und begleitet ihn, den kleinen Elefanten mit dem lustigen Fähnchen!

 
TimEin gewisser Herr Buktu aus Luzern ist auch schon lange im Postkartengeschäft tätig und Franz ist stolz, ihn zu seinen treuen Partnern zählen zu können. Im Geiste wie im richtigen Leben! Er hat sich darum Mansers Mantra ganz fest an die Wand geheftet. Franz ist ungemein stolz darauf, Ehrenmitglied der Postcard Society (gewesen?) zu sein.

BirgerBliebe noch der treue Kartenschreiber Birger im hohen Norden oben, ein Teufelskerl von einem Sammler, der sehr genau weiss, was er will. Franz hat schon lange eine Liste mit Fehlkarten für Birger. Und er hat ein schlechtes Gewissen, weil er im flotten Tauschhandel ständig im Rückstand ist. Also, liebe Bürger von Biasca TI, Klingnau AG, Nidau BE, Hallau SH und Lancy GE, könnt ihr uns bitte helfen und eine Postkarte von eurem Ort nach Hamburg schicken! Danke!

PS: Habt ihr gemerkt, dass dieser Post ganz ohne Eigenwerbung für den Postkartenservice vom Franz auskam? Das ist auch bemerkenswert, wo es doch das Abi nur noch bis Ende Jahr zu lösen gibt.