Post für Franz (16) Ferienfeuerwerk

1515-Pendler-web 1514-Buffet-web 1513-Pluescharmee-web 1512-Schaukelbahn-web 1511-OldSchatterhand-web 1510-Eskimogump-webDer Postkartensommer war lang und heiss. Und er war gut. Franz hat aus heiterem Himmel jede Menge Post bekommen, darunter auch eine Bestellung für ein Abo einer Abonnentin der ersten Stunde. Darauf musste Franz leider zur Trauerfeder greifen und der treuen Seele mitteilen, dass der Dienst per Ende Jahr eingestellt wird. Der Entscheid ist unumstösslich, auch wenn es in irgendeiner Weise natürlich schon weiter gehen wird.
Franzens Brieffreundschaften erwiesen sich im Sommer als überaus erfreulich und langlebig. Fast wie das totgesagte Medium selbst. So fand Franz auf seinem mittlerweile wieder halbwegs geräumten Ferientisch eine bombastische Serie von Birger vor und ein paar geheime Grüsse seiner Spezialfreundin Debbie. Say no more.

Franz fand über den Sommer aber auch neue Postkartenfreunde aus Deutschland insbesondere den Nordbär. Der ist die Postcrossing-Nummer drei in Deutschland und hat dem Franz Sujets geschickt, die ihn schwer ins Grübeln bringen, welche drei (ja, nur noch 3) ausgewählten Raubkopien denn die allerialleriletzten Grüsse des Abodienstes zieren sollen. Die Wahl ist im Gang. Nur die Subscriber werden es erfahren, also noch drei mal, im September, Oktober und schliesslich im November 2015. Eia.

Links also sechs Ferienbilder aus dem Stapel, von oben nach unten: Eine Pendlergruppe aus Afrika, ein französischer Familienbetrieb, eine lächerliche Armeegruppe, ein luftiger Freizeitspass, eine lebende Legende und ein hüpfender Inuit in Alaska.

Hübsch oder? Die eine oder andere wird vielleicht vom Franz mit einem Gruss versehen und weiter verschickt. Dann wird sie im Blog vom Franz auftauchen.

 

Der Fall Kongo

Kongo PostamtWer das internationale Postwesen bis an die Grenzen testet, ist vor Enttäuschungen leider nicht gefeit. Die Ferienzeit hat Franzens Freunden viel Post gebracht, aber auch Verdruss: Seine Karte aus Kinshasa harrt ihrer Ankunft.

Ach, mein liebes Afrika. Wir hatten ja schon mal so einen Fall, im letzten Jahr mit einem Gruss aus Kairo. Da hat die ägyptische Post aber nach ein paar Wochen ihrem Claim «Endless Trust» alle Ehre gemacht.

Nun, wird die Karte aus dem Kongo noch eintrudeln? Unterwegs ist sie seit Anfang Juli, eventuell hatten unterwegs auch ein paar Postkuriere Ferien. Es gibt sogar eine Quittung vom Postschalter, und die Gebühr war mit Congo_Coat_of_Armsfünf harten Dollar pro Karte durchaus horrend. Da dürfte man doch erwarten, dass die verkaufte Dienstleistung eingelöst wird. Leider hat das Postamt der Demokratischen Republik Kongo keine Website, wo man sich allenfalls beschweren könnte.

Aber einen leidlichen Leitsatz hat das Land schon: Paix, Justice, Travail. Dann sollen die Pöstler aber gefälligst mal ihre Arbeit machen, für Frieden und Gerechtigkeit. Gopf.

Postkartenzeit, immer im Druck & viele liebe Sommergrüsse!

Fifa-President Sepp Blatter and MasterCard Spokesperson and Soccer Legend Pele unveil the first in a series of MasterCard World-Cup 2002 commemorative cards during the announcement of MasterCards World-Cup sponsorship renewal, Zurich, March 2, 1999. (KEYSTONE/Walter Bieri)

Ein Riesenpostkartensujet mit zwei Top-Typen. (KEYSTONE/Walter Bieri)

Alle Jahre wieder, wenn die Vögel sommerlich zwitschern, singen diverse Medien  Abgesänge auf die Postkarte, verbunden mit manchmal plumpem Product Placement der verzweifelt anmutenden Schweizerischen Post. Dabei gibt es punkto Apps ja eigentlich nur den Pokamax, ein guter Freund vom Postkartenfranz. Beim Max hat sich Franz ein paar Sepp-Blatter-Postkarten machen lassen, alles handfeste Einzelstücke für den Wiederversand. Die nimmt der Franz dann in die Ferien mit. Allerdings haben alle Apps einen Makel: Handgeschrieben ist keine von diesen automatisierten Karten, und eine echte Briefmarke klebt auch kaum an keiner.

KongoUmso gerngehörter sind die Loblieder auf die Rennaissance des Postkartenwesens, die etwa jedes zweite Jahr durch den Pressewald summen, obwohl das Postkartenwesen ja gar noch nie gestorben ist. Das internationale Postwesen erfreut sich im Gegenteil erstaunlicher Lebendigkeit. Dies beweist der Post-Karten-Service vom Franz über diese Sommermonate wieder sehr beeindruckend, mit Grüssen aus exotischen Destinationen wie der Weissrussischen Republik Belarus, Südkorea oder der Demokratischen Republik Kongo. Wie macht er das nur?

Sie möchten auch so eine Karte in ihrem Briefkasten finden? Ja, dann wäre das Abo vom Franz etwas für Sie gewesen. Aber dieser Superservice geht leider nach drei Saisons Ende Jahr in die ewigen Jagdgründe ein. Das Postwesen jedoch wird auch dies überleben!

Es gibt auch Hoffnung für die Mailart, wo gerade eine neue Generation von pfiffigen Postjongleuren das Erbe Franzens antritt. Nur drei hübsche Beispiele der jüngsten Zeit, vom Franz wärmstens empfohlen:

Kunstmarke1) Na gut, das erste Beispiel war wahnsinnig, aber ich glaube das ist jetzt auch schon wieder aus dem bodenlosen Netz verschwunden, leider: Eine Illustratorin aus Luzern verschickte als Überraschung handgeschriebene Briefe mit einer hübschen Zeichnung an Geburtstagskinder. Echt, im Fall, ich habe einen Beweis. Aber keinen Absender, jänu.

Briefwechsel von Gustav2) Der Fribourger Barde Gustav hat im Frühling ein herziges Mailartprojekt namens Briefwechsel gestartet. Ich glaube, das läuft noch, solange Gustav durch die Schweiz tourt. Falls auch dieser Austausch nicht mehr geht, sorry Leute.

 

Rec Rec Vinylabo von Veit3) Ein Deluxe-Mailorder-Artprojekt aus der musikalischen Ecke: Im Rec-Rec-Plattenladen kann man sich ein krasses Abo kuratieren lassen. So stand es auf einem Flyer, der mir in den Briefkasten flatterte. Statt einer Postkarte käme dann Monat für Monat Musik freihaus. Kuratiert von Veit Stauffer himself. Nicht billig, aber wer will schon billigen Sound.

Sodeli. Und was kommt dann, wenn auch diese Postkartensaison vorbei ist? Irgendwann sicher was neues, hier oder da. Und in der Zwischenzeit gibt es ja Postcrossing, letzthin vom geschätzten Kollegen Föhn in einer lesenswerten Nachlese im Beobachter empfohlen. Check it out! Und schöne Feriengrüsse allen!