Numisbriefe sind das neue Bitcoin

Shanghai ist bekanntlich die grösste Stadt Chinas und mit dem Sunrisetower in Zürich Örlikon hat sie nicht viel zu tun. Bitcoins aber sind seit ein paar Wochen in aller Munde. Ob das mit dem Advent zu tun hat? Ich glaube eher, das Schneeballfieber ist der Endzeitstimmung geschuldet, also eine direkte Konsequenz von Trottel Trump in der Weltpolitik. Ob es endlos weiter geht mit dem Bitcoinrausch? Nun, wenn ich Bitcoins hätte, würde ich sie heute umtauschen. Entweder gegen bares Gold oder allenfalls in alternative Anlagen wie Numisbriefe.

Season 3 im Replay

Sammlung_komplettDas Postkartenabo vom Franz ist Geschichte. Und Franzens Statthalter in Müllers Büro will schleunigst dieses bodenlose Geschäft abschliessen, damit die geleerte Portospesenkasse sich neuen Abenteuern zuwenden kann. Zum geordneten Abschluss des Dienstes gehört, nebst dem formellen Pardon an die Abonnenten, eine komplette Übersicht der 12 Karten der dritten und letzen Saison.

<– Dieses Foto der Kollektion dürfte in seiner Vollständigkeit niemand Season 3reproduzieren können. Weil ja eben zwei von zwölf Karten des verflixten dritten Jahres auf dem Weg der Zulieferung verschollen sind.
<– Zum Vergleich das mit dem Trostset komplettierte Ensemble mit den zwei schmerzlichen Lücken: Finde die Unterschiede!
Das dritte Foto stammt aus der beliebten Serie «Philaporn.» Philaporn_3 Sammler mit Sinn für obszöne Details haben lange genug danach gelechzt, ich will sie nicht weiter foltern. Als Dessert folgen alle Poststellen der dritten Saison, nach Datum des Poststempels sortiert, enjoy:
50120 San Pa Tong (Chiang Mai, Thailand); GU51 3AA Fleet, Hampshire (Royal Mail); 60901 Parrita (Costa Rica), 1001 Brussels (Belgium); 537-0000 Higashinari-Ku (Osaka, Nippon); 220002 Minsk P1 (Weissrussland); 442 SL. Bucheon Gyeonggi (Südkorea); Kinshasa 1, Congo (Dem. Rép.); 4342 New Plymouth (Neuseeland); 1400 UN Postal Office, Vienna; 1514617111 Tehran (Iran); 50529 Kuala Lumpur, Malaysia. Fertig.

Die verstotterte Pointe

Franz_3696Das letzte Mal wollte es Franz besonders gut machen. Er hat nach allen Regeln der Kunst seine wohlgehüteten Geschäftsgeheimnisse angewendet und heimlich diverse Kuriere und Mittelsleute eingespannt. Der letzte Postkartengruss sollte noch im laufenden November aus Indonesien kommen, also aus jener exotischen Gegend, wohin sich Franz vermutlich in den Ruhestand abgesetzt hat. Nun aber ist die Postkartenbeige verschollen.

Nein, nicht schon wieder! Ausgerechnet beim 36. und letzten Versand unterlief dem Franz ein Lapsus: Er überliess sein Bündel dem Schicksal und hatte ein bisschen zu viel Vertrauen in den internationalen Postpaketdienst. Nun gibt es wie im Fall Kongo keine Möglichkeit, die verlorenen Postkartengrüsse zu tracken. Postkarten tragen ja keinen Strichcode. Das ist im Übrigen der Witz dieses Weltpostwesentestwesens. Franz ist aber auch ein Lappi. NoMailArtistDas letzte Lebenszeichen seines letzten Päcklis ist vom Postschalter in Zürich (siehe Foto oben). Irgendwo auf dem Weg nach Singapur hat es jemand verlegt. Ob es sich Zollbeamte geschnappt haben? Oder ob diese A-Post nur ewig langsam ist? Es muss wohl ein Wunder geschehen, ein weihnachtmässiges, wenn die Grüsse noch rechtzeitig eintreffen sollen. Wahrscheinlich aber muss Franz selbst Christkind spielen und die letzte Karte noch ein zweites Mal verschicken. Schliesslich hat er es seinen treuen Abonentinnen und Abonenten versprochen.