Ein Nationalfeiertag für die Sammler

Foto 4 Der allererste Abonnent vom Franz ist ein gescheiter Professor aus der Westschweiz. Er liest viel und hat eine Trouvaille entdeckt. Er schickte mir einen Flyer vom Weber Verlag. Das Papier beweist, dass es kein Gerücht ist, dass der bekannte Mediziner Guido A. Zäch eine private Leidenschaft hatte. Die hatte auch mit Papier zu tun. der grosse Sammler und Patriot Guido A. ZächWisst ihrs?
Er sammelte Bundesfeierkarten! Und weil Zäch nie einer war, der irgendwie ein bisschen mitsammelt, verfügt er über die grösste Schweizer 1. August Postkartensammlung ever. Überhaupt. Von 1891 bis 1991. Irgendwo muss man ja aufhören. Diese Kartensammlung ist jetzt aber leider nicht mehr ganz so einzigartig, weil sie jedermann bestellen kann.

Gell, das habt ihr nicht gewusst, oder?

Post für Franz (8) Berta B. aus Z.

Bertabild BertagrussWer um Gottes Willen ist Berta Bohnenblust?! Darüber zerbricht sich der gute Franz seit Tagen den Kopf. Als ob er nicht schon wirr genug wäre, muss Franz jetzt auch noch darüber grübeln. Denn er kennt keine Dame dieses Namens. Weder unter seinen Abonnentinnen noch in der Nachbarschaft und im Büro befindet sich eine Berta. Und googeln tut er schon lange nicht mehr.

Der angeheuerte Philateliedetektiv liefert ihm nur schwache Hinweise – das Einzugsgebiet von 8010 Zürich Mülligen ist leider enorm gross. Die Schrift kommt Franz aber bekannt vor.  Ist es doch ein Bekannter, der mit ihm ein Versteckspiel treibt? Sachdienliches zur Lüftung der Identität von Berta B. aus Z. wird gern entgegen genommen. Franz hütet sich vor voreiligen Verurteilungen, umsomehr, wo die gute Berta Bohnenblust ja eh nichts Verbotenes gemacht, sondern ihm nur eine kleine Freude bereitet hat. qed: Es gibt auch Brieffreundschaften, die auf totaler Anonymität beruhen.

Post für Franz (6) das offene Geheimnis

006A-Great-DixterSagmal Franz, wird er oft gefragt, was ist das Geheimnis deiner Karten? Manchmal sagt er dann gar nichts, sondern tut beleidigt ob solch ignoranten Fragen. Manchmal erklärt er aber freundlich sein Beuteschema: «Es muss Menschen in einer surrealen Landschaft auf der Bildseite haben, damit die Karte als Bühnenbild für eine kleine Geschichte dient.»

006B-Great-DixterHä?! Wem das zu theoretisch ist, der kann sich an dieses Beispiel halten. Es erfüllt alle Bedingungen einer Postkarte vom Franz. Oben der Bildteil, unten der Originaltext mit persönlichem Gruss, richtiger Marke, Stempel und natürlich: Einem direkten Regionalbezug der grüssenden Person, die den Franz in diesem Vorzeigefall und auch sonst im Fall recht gut kennt. Ihm gefällt das!