Post für Franz (17) Aufkommende Wehmut

Pool_web Nun, da das Ende von Franzens Abodienst naht, enden natürlich auch viele Brieffreundschaften. Abrupt, muss man sagen. Und doch nicht unangekündigt. Aber so sind sie halt, die ökonomischen Realitäten des Lebens, von denen sich der Fantast Franz vor einem Jahr so easy losgesagt hat. Aber so ein Schluss hinterlässt natürlich emotionale Krater. Und auch Franz wird auf seiner Südseeinsel sicher wehmütig an die Zeit zurück denken, als er Post wie diese von seiner geschätzten, extra anonymen Brieffreundin aus der Ostschweiz erhielt. Ja, wie soll das werden ohne Postkartenabo? Es wird wohl müssen, irgendwie, möchte Franz ihr Pool_back_webantworten. Aber seine Stimme bleibt stumm. Es ist nur ein halber Trost, dass künftig niemand mehr die unleserliche Handschrift vom Franz entziffern muss. Ausnahmsweise schliesse ich mit einem optimistischen Zitat, man kann ja nicht so weinerlich aufhören: «Sei immer du selbst, ausser du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn.»

Das letzte Mal

32-petanque3Nun ist es also soweit. Franz zieht sich nach drei Saisons aus dem Abenteuer des Druckwesens zurück. Seine letzte Postkarte ist unterwegs.
Und so wie man hört, hat Franz seine Ruhe gefunden. Irgendwo widmet er sich wohl fortan ganz dem Faulenzen und frönt dem Fronerleben. Garantiert sicher irgendwo auf einer Südseeinsel, wo man Wasserschi, Boggia und solche Luxusspässe betreiben kann.

Es ist ihm ja zu gönnen, dem Franz, wo er doch so viel für das Internationale Postwesen geleistet hat. Dieses soll ihm übrigens, entgegen anderslautenden Gerüchten, nicht ganz egal sein. La-Rochelle-chien-webNein, er ist kein Defaitist, der Franz. Im Gegenteil. Er hofft sogar heimlich, dass die verschollene Karte aus dem Kongo irgendwann nach Jahren doch noch ankommt. Wir werden sehen.

Kürzerfristig darf man jetzt vorerst gespannt sein, ob Franzens irres Postkarten-Aboservice-Projekt eine Fortsetzung findet. Wer weiss. In der Zwischenzeit kann man alte Karten auf dem Blog nochmal nachlesen oder das Set von zwölf erlesenen Raubkopien vom Franz bestellen. Hoch lebe die wilde, weltumspannende Postkartenkultur!

Das zweite Jahr im Schober

Postkartenabo SEASon 2 allseason 2 gruesse allphilatelie pornEigentlich ist das Postkartenabo vom Franz ja die Selfie-Orgie eines Hardcore-Sammlers mit einer ausgewachsenen Neurose für das internationale Postwesen. Logisch, dass Franz auch seinem Statthalter in Müllers Büro immer eine Kontrollkarte zukommen lässt. Zuverlässig legt der Geschäftsführer die eintrudelnden Karten mal für mal im Sammelordner ab und führt eine kleine Statistik. Franz kann zwar selber nie in seinem Album schmökern, aber irgendwann wird er sich vielleicht auch darob freuen können, wenn er am Lagerfeuer seinen Enkelkindern von seiner verrückten Phase als Geschäftsreisender in Postkartenmission erzählt.

Nun also ist die zweite Saison des Postkarten-Abo-Services komplett, und der geneigte Begucker der Galerie erkennt im Foto oben in der Mitte des abgelaufenen Jahres die als brasilianisches Sommermärchen gefeatuerte Fussball-WM.

Die handschriftlichen Grüsse erzählen noch weit mehr. Die Entzifferung würde den Rahmen dieser Spalte aber sprengen. Das dritte Bild links ist eindeutig obszön, aber die Philatelisten werden es mir danken.
Hier folgen als Legende für Detailversessene alle Poststellen der zweiten Saison, nach Datum des Poststempels sortiert: CH-8800 Thalwil; A-6890 Lustenau; Port of Spain (Trinidad & Tobago), Afrika-11211 Kairo; Roundstone (Connemara, Eïre); Kuala Lumpur (Malaysia); New York 100 (USA); 103 123 Rejkijavik (Island); B0900 Mar del Plata (Argentina); Dambu Wewa (Sri Lanka); 1000-1499 København (Dänemark); DE-78462 Konstanz.

Tja, das war also das zweite Jahr. So wie wir Franz kennen, dürfte es ähnlich eklektisch weiter gehen, in der dritten und letzten Saison seines Abenteuers. Wer auf der ultimativen Etappe von Franzens irren Postreise dabei sein will, kann hier noch bis Ende Jahr ein Ticket buchen. So long!