Wo ist Franz?

Der Postkartenfranz macht sich zwar rar, seit er verschollen ist, aber ab und zu meldet er sich schon noch, mit einem hübschen Gruss. Vorab auf zwei Kanälen, der eine ist virtuell und ein bisschen hip, er heisst Instagram. Der Franz hat dort ein Konto. Der andere Kanal ist eher altbacken, völlig retro und superteuer, nur was für Spinner eigentlich und deshalb fühlt sich der Franz dort heimisch. Seit mehr als zehn Jahren! Seine zweite Heimat heisst Postcrossing. Das ist ein Hobby, das erstaunlicherweise erst mit dem Internet aufkam, aber seit 2006 boomt wie verrückt. Zehn Jahre lang florieren, das muss das luftige Instagrämmli dem Postcrossing dann zuerst mal nachmachen. Gruss!

Neues vom Postkartenfranz

0606familienfransenMan hat es ahnen können, dass es nicht lange würde ruhig bleiben um unseren ruhelosen Genossen Franz. Erst ein knappes Vierteljahr ist er verschollen, hat sich ein kurzes Quartal rargemacht, und bereits wurde uns ein verdächtiges Signal auf dem Sofortbildkanal Instagram zugetragen. Hat Franz hier vielleicht einen neuen Kanal entdeckt? Es könnte schon sein, dass er sich da zwischendurch meldet. Letzthin hat Franz zudem eine Bestellung von Postkartenbüchlein erhalten, von einem kleinen, feinen Buchladen aus Basel mit dem schönen Namen Müller Palermo. Es stimmt eben doch, wie Jimmy Cliff einst sang: You can get it if you really want. Mögen die Bestellformulare dieser Website widrigerweise auch nicht mehr funktionieren, wegen irgeneinem komplizierten Konflikt unter Botern. Man muss einfach Franzens Mailadresse von Hand eintippen. Falls sich sonst jemand mit ihm in Verbindung setzten will: Die Postadresse im Büro Müller ist weiterhin gültig.

Die verstotterte Pointe

Franz_3696Das letzte Mal wollte es Franz besonders gut machen. Er hat nach allen Regeln der Kunst seine wohlgehüteten Geschäftsgeheimnisse angewendet und heimlich diverse Kuriere und Mittelsleute eingespannt. Der letzte Postkartengruss sollte noch im laufenden November aus Indonesien kommen, also aus jener exotischen Gegend, wohin sich Franz vermutlich in den Ruhestand abgesetzt hat. Nun aber ist die Postkartenbeige verschollen.

Nein, nicht schon wieder! Ausgerechnet beim 36. und letzten Versand unterlief dem Franz ein Lapsus: Er überliess sein Bündel dem Schicksal und hatte ein bisschen zu viel Vertrauen in den internationalen Postpaketdienst. Nun gibt es wie im Fall Kongo keine Möglichkeit, die verlorenen Postkartengrüsse zu tracken. Postkarten tragen ja keinen Strichcode. Das ist im Übrigen der Witz dieses Weltpostwesentestwesens. Franz ist aber auch ein Lappi. NoMailArtistDas letzte Lebenszeichen seines letzten Päcklis ist vom Postschalter in Zürich (siehe Foto oben). Irgendwo auf dem Weg nach Singapur hat es jemand verlegt. Ob es sich Zollbeamte geschnappt haben? Oder ob diese A-Post nur ewig langsam ist? Es muss wohl ein Wunder geschehen, ein weihnachtmässiges, wenn die Grüsse noch rechtzeitig eintreffen sollen. Wahrscheinlich aber muss Franz selbst Christkind spielen und die letzte Karte noch ein zweites Mal verschicken. Schliesslich hat er es seinen treuen Abonentinnen und Abonenten versprochen.